Egal ob Meeting, Incentive, Event, Tagung oder Kongress – unser Team hält Sie mit wichtigem Know-How und Insider-Tipps über internationale Veranstalter im Berliner MICE-Markt auf dem Laufenden. Diesen Monat im Fokus: das Vereinigte Königreich.
Fish and Chips, London Tower und die Queen – wer denkt da nicht an Großbritannien? Doch das ist längst nicht alles. Erst im April 2018 kamen britische Veranstalter mit der World Cocoa Conference und rund 2000 Teilnehmern nach Berlin. Vier Tage lang drehte sich hier alles um Schokolade und Kakao. Das zeigt: Der britische Markt ist vielfältig und ein wichtiger Partner für die Berliner MICE-Branche. 2017 ist das Vereinigte Königreich nach Deutschland immerhin der stärkste Markt in der Berliner Kongressstatistik. Marco Oelschlegel – stellvertretender Leiter des visitBerlin Berlin Convention Office und seit 13 Jahren Experte für Conventions aus UK – erklärt, warum Berlin bei britischen Veranstaltern so beliebt ist und was Eventpartner unbedingt wissen sollten.
Warum ist der britische Markt so wichtig für Berlin?
Großbritannien ist ein bedeutender Markt mit einem wirtschaftlich starken Volumen. Es ist für uns der wichtigste Markt nach Deutschland. Britische Veranstalter sind sehr professionell und verbindlich. Der Markt bietet also viel Potential für die Berliner Eventbranche: Ende Juni waren wir erneut mit einem eigenen Auftritt und elf Partnern aus Berlin auf einer der führenden britischen Messen für Meetings, Incentives, Conventions und Events (The Meetings Show).
Das zeigt: Berlin ist sehr reizvoll für Briten, die grundsätzlich gerne im Ausland tagen und vielseitig interessiert sind.
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Berlin auf der The Meetings Show in London
Was reizt Veranstaltungsplaner aus UK an Berlin?
Die Kombination aus professionellem Service, „German efficiency“ und kosmopolitischer Atmosphäre. Und das Gefühl: Hier ist alles möglich.
Sind sich Berlin und London da nicht sehr ähnlich?
Ja und nein. London ist natürlich auch cool und trendy. Aber das ist noch etwas anderes. Berlin ist neu, spannend und vor allem überraschend. Viele Briten kennen Berlin noch nicht oder bringen von privaten Reisen feste Erwartungen mit. Wir können dann zeigen, was es noch alles gibt – jenseits von Brandenburger Tor und Fernsehturm. Deshalb gibt es meist einen sehr positiven Überraschungsmoment bei erstmaligen Conventions aus UK in Berlin. Die Teilnehmer und Veranstalter sind erstaunt über die vielen Möglichkeiten und das gute Preis-Leistungs-Verhältnis in der Hauptstadt.
Die Zahlen sprechen für sich …
Ja, der Anteil britischer Veranstaltungen in Berlin ist über die Jahre kontinuierlich gewachsen. Auch 2017 war Großbritannien wieder der stärkste ausländische Markt mit Veranstaltungen in Berlin.
Spielt der Brexit eine Rolle für Eventplaner aus UK?
Eher nein. Im Moment weiß keiner so genau, was passiert. Also planen die Veranstalter weiter, was auch die Zahlen bestätigen. Es ist zudem keine neue Situation für Agenturen, sie sind daran gewöhnt, in Ländern mit anderen Währungen und Geschäftsgewohnheiten zu arbeiten. Dennoch haben auch die weltweiten Veränderungen in der MICE-Branche Einfluss auf den UK-Markt.
Zum Beispiel?
Die Finanzkrise. Man muss wissen, dass die verschiedenen Stadien der Eventproduktion in Großbritannien stark ausdifferenziert sind und hauptsächlich von Agenturen organisiert werden. Das heißt, es gibt eine riesige Agenturlandschaft, die nur auf MICE spezialisiert ist: von Agenturen fürs Kreative, über Agenturen für Logistik bis zur Agentur nur für die Venue-Suche. Mit der Finanzkrise kam es hier zu vielen Fusionen und Konsolidierungen im Markt. Es gibt seitdem also weniger Leute, die mehr machen, und der Konkurrenzkampf im Markt um die Kunden ist groß.
Eben weil der Markt sehr agenturgeprägt und stark ausdifferenziert ist, sollte man unbedingt darauf achten, den richtigen Ansprechpartner zu finden. 80 bis 90 Prozent der Conventions werden von Agenturen organisiert. Man muss also a) wissen, dass es viele verschiedene Kommunikationsschnittstellen gibt und b) die passende Anlaufstelle und Person innerhalb der Agentur finden. Denn der persönliche Kontakt ist sehr wichtig.
Welche Tipps gibt es für die persönliche Zusammenarbeit hier in Berlin?
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Marco Oelschlegel
Die Sprache! Klar, alle sprechen Englisch hier in Berlin, aber es ist sehr ratsam und sinnvoll, sich die Codes der englischen Sprache anzueignen. Hier gibt es – und das gilt auch für E-Mails – sehr viele Höflichkeitsformen, und die sollte man nutzen. Statt in normaler Umgangsprache mit “Have a seat!” einen Platz anzubieten, kommt ein “Would you mind having a seat?” sehr viel besser an. Das kann regelrecht Türen öffnen! Darum mein Tipp: Die Feinheiten der Sprachen lernen. Und die des Landes: Selbstverständlich ist ein Schotte kein Engländer.
Danke: Wir danken Marco Oelschlegel für das Gespräch!
Neugierig?
Nutzen Sie das Know-How über Märkte, Locations und Eventgestaltung unseres Teams! Wir helfen Ihnen bei der Planung und Umsetzung und bringen Sie mit Veranstaltungspartnern und -experten unserer Stadt zusammen. Egal ob Tagung, Kongress, Meeting oder Incentive, schreiben Sie an: convention@visitBerlin.de oder stöbern Sie schon einmal nach der passenden Location im Meeting Guide Berlin.
Großbritannien auf einen Blick:
Rund 20 % der Veranstalter in Berlin kommen aus dem Ausland (Stand 2017)
Davon entfielen 2017 4,1 % Veranstaltungen auf den britischen Markt
Und auch die Gästezahlen aus dem Vereinigten Königreich steigen: von Januar bis Dezember 2017 waren es + 2,3 % Ankünfte im Vergleich zum Vorjahr
Unsere Expertin Katja Sukale spricht im Interview über Entwicklungen und Trends im nordamerikanischen Markt. Egal ob Meeting, Incentive oder Kongress – unser Team hält Sie mit wichtigem Know-How übe...