"49h ICC": Führungen, Ausstellungen und neue Räume – das ICC Berlin zeigt sich am 13. und 14. September anlässlich des Tags des offenen Denkmals 2025 wie nie zuvor.
Das Internationale Congress Centrum Berlin (ICC) – einst Wahrzeichen für internationalen Austausch, innovative Architektur und Großveranstaltungen in Berlin – feiert dieses Jahre zwei Tage lang sein Comeback. Am Wochenende des 13. und 14. September 2025 öffnet das ikonische Gebäude unter dem Motto “49h ICC” im Rahmen des Tags des offenen Denkmals seine Türen – und wird damit erneut zum Magneten für Berliner:innen, Gäste der Stadt sowie Architekturbegeisterte aus aller Welt.
Der Eintritt ist erneut kostenfrei – ab Juli sind Zeitfenster-Tickets buchbar. Wer frühzeitig informiert werden möchte, kann sich hier registrieren und erhält rechtzeitig eine Nachricht zum Start des Ticketverkaufs.
Nach dem überwältigenden Erfolg der Premiere 2023, bei der über 30.000 Menschen das ICC erkundeten, wird das spektakuläre Gebäude dieses Jahr noch einmal erlebbar. Neue, bisher unzugängliche Bereiche – darunter der beeindruckende „Saal 2“, der zweitgrößte Saal des Hauses – öffnen sich den Blicken der Besucher:innen. Führungen, Ausstellungen und einzigartige Einblicke in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dieses architektonischen Giganten lassen das ICC für zwei Tage buchstäblich aufleben.
„49h ICC“ ist ein Projekt von visitBerlin, ermöglicht durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, in enger Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt Berlin und der Messe Berlin. Bereits am 11. und 12. September bringt die Design-Konferenz „Form/Future“ Fachbesucher:innen aus der ganzen Welt zusammen – ein visionärer Auftakt für ein ebenso visionäres Wochenende.
visitBerlin / Foto: Kevin Mcelvaney
49h ICC Berlin
ICC Berlin: Zwischen Vergangenheit und Zukunft
Das visionäre Bauwerk der 1970er-Jahre ist nicht nur ein architektonisches Meisterstück, sondern auch ein Ort mit unzähligen Geschichten. Über Jahrzehnte hinweg prägte das ICC das Bild Berlins als internationale Messe- und Kongressmetropole. Nach glanzvollen Jahren als Bühne für Kongresse, Tagungen und Großveranstaltungen wurde das ICC 2014 offiziell geschlossen. Rund 35 Jahre nach seiner offiziellen Eröffnung im April 1979 geriet es in Vergessenheit – ein „Lost Place“, gezeichnet von Sanierungsbedarf und wirtschaftlichen Herausforderungen. Seit 2019 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Mit Baukosten von rund einer Milliarde D-Mark galt es in den 70ern als das teuerste Bauprojekt im West-Berlin jener Zeit. Die silberne Fassade, die an ein Raumschiff erinnert, misst 313 Meter in der Länge, 89 Meter in der Breite und 40 Meter in der Höhe – eine gigantische Landmarke. Mit 80 Sälen und Räumen konnte das ICC bis zu 20.000 Menschen beherbergen und zählte rasch zu den größten Kongresszentren Europas. Doch es ist nicht nur das Äußere oder die Zahlen, die faszinieren. Vor allem die Geschichten der Menschen, die das Haus gebaut, betrieben oder erlebt haben, machen den Ort lebendig.
FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum, Foto: Jürgen Henschel
Eröffnung des ICC Berlin, 1979 drei Messemitarbeiterinnen im Eingangsbereich
So war das ICC weit mehr als ein Ort für Konferenzen. Theodor Przybilla, erster und letzter Tonmeister des Hauses, sah in dem Bauwerk ein weltweit einzigartiges Gesamtkunstwerk. Raum-im-Raum-Konzepte, technische Innovationen und eine für die damalige Zeit wegweisende Infrastruktur machten das Gebäude zum Sinnbild eines modernen, zukunftsorientierten West-Berlins. Von internationalen Kulturveranstaltungen über medizinische und technische Kongresse bis hin zu unvergesslichen Einzelereignissen – das ICC schrieb Geschichte. So etwa bei einem Tennis-Match mit Boris Becker in Saal 1, das die Zuschauer:innen in den Bann zog. Ein besonders denkwürdiger Moment ereignete sich zur Weihnachtszeit 1981: Während in Saal 2 die bunt gekleidete Orange Connection beim Sannyas-Festival die sexuelle Befreiung zelebrierte, trugen in Saal 1 die Wiener Sängerknaben Lobgesänge zur Heiligen Maria vor. Die Koexistenz dieser Veranstaltungen brachte das Organisationsteam an seine Grenzen – und machte zugleich den unvergleichlichen Charakter des ICC deutlich.
FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum, Foto: Jürgen Henschel
Horst Stein bei der Eröffnung des ICC Berlin, 1979
Ein Ort der Bilder – auch für Film und Fernsehen
Die außergewöhnliche Architektur des ICC diente vielfach als spektakuläre Kulisse für nationale und internationale Filmproduktionen. Zahlreiche Filme und Serien, darunter "John Wick", "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", "Foundation", "Berlin Station", und "Captain America: Civil War", nutzten die beeindruckende Architektur und die vielseitigen Räumlichkeiten des ICC als Filmkulisse. So wurde das Gebäude auch abseits seiner ursprünglichen Funktion zum kulturellen Ort.
Erinnerungen von Zeitzeug:innen
Zehntausende kamen 2023 zur Premiere von „48h ICC“ – darunter viele frühere Mitarbeitende, Kongressteilnehmende und Menschen mit langjährigem Bezug zum Gebäude.
Besonders berührend war die Geschichte von Frau Holzheimer, deren Mann am Bau des ICC beteiligt war. Gemeinsam nahmen sie 1979 an der offiziellen Eröffnung teil – ein Moment, der Jahrzehnte später beim ersten „48h ICC“ 2023 bei Frau Holzheimer wieder auflebte. Auch Frank Öhring, der das ikonische Leitsystem des Gebäudes entwickelte, berichtete im Gespräch von seiner Idee, das ICC wie einen menschlichen Körper zu interpretieren: mit einem roten und blauen Wegleitsystem als „Blutkreislauf“, das durch das gesamte Gebäude führt. Diese Verbindung aus Technologie, Kunst und Funktionalität macht den Genius Loci des ICC bis heute aus.
visitBerlin, Foto: Frau Holzheimer
Frau Holzheimer bei der Eröffnung des ICC Berlin, 1979
Ideen für die Zukunft – Visionen für einen neuen Aufbruch
Während des Events 2023 sammelten engagierte Bürger:innen zahlreiche Vorschläge zur künftigen Nutzung des ICC. Die Bandbreite reichte von einem Universitätscampus über ein Kunstzentrum bis hin zu einem Techno-Club. Was alle Ideen eint: das Bedürfnis, diesen Ort wieder mit Leben zu füllen. 2023 bekräftigte dies auch noch einmal der damalige Kultursenator Dr. Klaus Lederer: „Das ICC ist ein unverzichtbares Wahrzeichen Berlins.“ Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey sprach sich zudem für eine nachhaltige Sanierung und Wiederbelebung als Kongress- und Kulturstandort aus. Zugleich wurde im Konzeptverfahren festgelegt: Shopping-Mall, Spielcasino oder Bordell sind ausgeschlossen. Der Charakter des Ortes solle gewahrt bleiben.
Ausblick: Was geschieht mit dem ICC?
Der Blick in die Zukunft ist noch offen – und spannend. Bis Ende Juli 2025 läuft das Konzeptverfahren für die neue Nutzung des Gebäudes. Investor:innen, Architekturbüros und Projektentwickler:innen sind eingeladen, ihre Ideen einzureichen. Bis zur Entscheidung im Laufe des Jahres 2026 bleibt das ICC ein Raum der Möglichkeiten.
Bis dahin lädt das ICC Mitte September 2025 noch einmal zur Wiedererweckung ein und zur Fortsetzung einer Geschichte, die längst noch nicht zu Ende erzählt ist.
Mit dem Event “49h ICC’” werden nicht nur Türen geöffnet – sondern auch neue Perspektiven für die Nutzung und Zukunft dieses einzigartigen Ortes. Jeder Besuch, jede Erinnerung, jede Idee trägt dazu bei, das ICC wieder zu einem lebendigen Zentrum zu machen. “49h ICC” am 13. Und 14. September 2025 – Seien Sie dabei, wenn aus einem Lost Place ein Love Space wird. Jetzt anmelden!
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