Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz hat weitreichende Auswirkungen auf viele Branchen, so auch auf die MICE-Branche (Meetings, Incentives, Conferences, and Exhibitions). Mit dem Gesetz werden mehrere wichtige Maßnahmen eingeführt, die Unternehmen erfüllen müssen, um sicherzustellen, dass sie verantwortungsvoll und nachhaltig handeln. Dazu gehören:
1. Bereitstellungspflicht von Informationen
Unternehmen müssen in der Lage sein , ihre Lieferketten nachzuvollziehen und detaillierte Informationen über ihre Zulieferer, Materialien und Herstellungsprozesse bereitzustellen. Für die MICE-Branche ist diese Anforderung von besonderer Bedeutung, da die Veranstaltenden sicherstellen müssen, dass alle von ihnen verwendeten Waren und Dienstleistungen aus ethischen und nachhaltigen Quellen bezogen werden. Dienstleistungen innerhalb einer Veranstaltungsplanung umfassen alles, von der Auswahl des Veranstaltungsortes und des Caterings bis hin zur Logistik, Terminplanung und dem Management der Veranstaltung vor Ort.
2. Anforderungen an die Governance
Das bedeutet, dass Unternehmen Prozesse und Verfahren für das Management ihrer Lieferketten einrichten müssen, einschließlich Risikoanalysen und Dokumentation. Dabei geht es darum, potenzielle Risiken zu ermitteln und Maßnahmen zu ihrer Minderung zu ergreifen. Durch einen proaktiven Ansatz beim Management der Lieferketten können Unternehmen das Risiko negativer Auswirkungen auf Mensch und Umwelt verringern und ihre Nachhaltigkeitsleistung insgesamt verbessern. So können beispielsweise regelmäßige Kontakte eines Catering-Unternehmens zu regionalen Erzeugern die nachhaltige Produktion von Lebensmitteln unterstützen und so das Angebot nachhaltiger gestalten. Gleichzeitig können Risiken durch verletzte Sorgfaltspflichten thematisiert sowie minimiert und eine resiliente Lieferkette gestaltet werden.
3. Einrichtung von Prozessen und Dokumentationen im Geschäftsbereich
Schließlich verlangt das LkSG von Unternehmen sicherzustellen, dass sie im Einklang mit dem Gesetz arbeiten. Dazu gehört die Führung detaillierter Aufzeichnungen über mögliche Risiken in der Lieferkette, eventuelle Abhilfemaßnahmen, effektive Beschwerdeverfahren und die Berichterstattung über das Vorgehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz für die MICE-Branche mittelbar von großer Bedeutung sein wird. Große auftraggebende Unternehmen werden ihre Dienstleistenden zur Einhaltung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten verpflichten und die Maßnahmen zur Umsetzung bewerten. Unmittelbar trägt das Gesetz durch die Einführung von Anforderungen an die Unternehmensführung, die Verpflichtung zur Bereitstellung von Informationen und die Forderung nach Risikoanalysen und Dokumentation dazu bei, dass die Unternehmen der Branche verantwortungsvoll und nachhaltig arbeiten.