Das Lieferkettengesetz hat weitreichende Auswirkungen auf viele Branchen, so auch auf die MICE-Industrie. Mit dem Gesetz werden mehrere wichtige Anforderungen eingeführt, die Unternehmen erfüllen müssen, um sicherzustellen, dass sie verantwortungsvoll und nachhaltig handeln.
Eine der wichtigsten Anforderungen ist die Informationspflicht. Das bedeutet, dass Unternehmen in der Lage sein müssen, ihre Lieferketten nachzuvollziehen und detaillierte Informationen über ihre Lieferanten, Materialien und Herstellungsprozesse bereitzustellen. Für die MICE-Branche ist diese Anforderung von besonderer Bedeutung, da die Veranstaltenden sicherstellen müssen, dass alle von ihnen verwendeten Waren und Dienstleistungen aus ethischen und nachhaltigen Quellen bezogen werden. Dienstleistungen innerhalb einer Veranstaltungsplanung umfassen alles von der Auswahl des Veranstaltungsortes und des Caterings bis hin zur Logistik, Terminplanung und dem Management der Veranstaltung vor Ort.
Das Lieferkettengesetz führt aber auch zu bestimmten Anforderungen an die Governance, die Unternehmen einhalten müssen. Das bedeutet, dass Unternehmen Prozesse und Verfahren für das Management ihrer Lieferketten einrichten müssen, einschließlich Risikobewertung und Dokumentation. Dabei geht es darum, potenzielle Risiken zu ermitteln und Maßnahmen zu ihrer Minderung zu ergreifen. Durch einen proaktiven Ansatz beim Management der Lieferketten können Unternehmen das Risiko negativer Auswirkungen auf Mensch und Umwelt verringern und ihre Nachhaltigkeitsleistung insgesamt verbessern. So können beispielsweise regelmäßige Kontakte eines Catering-Unternehmens zu regionalen Erzeugern die nachhaltige Produktion von Lebensmitteln unterstützen und so das Angebot nachhaltiger gestalten. Gleichzeitig können Risiken durch verletzte Sorgfaltspflichten thematisiert sowie minimiert und eine resiliente Lieferkette gestaltet werden.
Schließlich verlangt das Lieferkettengesetz von den Unternehmen, dass Prozesse und Dokumentationen eingerichtet werden, um sicherzustellen, dass das Unternehmen im Einklang mit dem Gesetz arbeitet. Dazu gehört die Führung detaillierter Aufzeichnungen über mögliche Risiken in der Lieferkette, eventuelle Präventionsmaßnahmen und die Berichterstattung über das Vorgehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Lieferkettengesetz für die MICE-Branche mittelbar von großer Bedeutung sein wird. Große auftraggebende Unternehmen werden ihre Dienstleistenden zur Einhaltung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten verpflichten und die Maßnahmen zur Einhaltung bewerten. Unmittelbar trägt das Gesetz durch die Einführung von Anforderungen an die Unternehmensführung, die Verpflichtung zur Bereitstellung von Informationen und die Forderung nach Risikobewertungen und Dokumentation dazu bei, dass die Unternehmen der Branche verantwortungsvoll und nachhaltig arbeiten.