Darum ist Nachhaltigkeit in der Eventbranche sexy!
Von grünen Initiativen zu sexy, nachhaltigen Events – tief einatmen und mit uns in die zukunftsorientierte Veranstaltungsbranche eintauchen! Keine Ausreden gegen Greenwashing, sondern echtes E...
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), kurz Lieferkettengesetz wurde Anfang 2023 vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ins Leben gerufen und ist mindestens genauso inhaltsreich, wie der Name selbst. Doch was verbirgt sich hinter dem langen Begriff? Wir geben euch eine Übersicht darüber, was Unternehmen, Wirtschaft und Kinderarbeit mit diesem Gesetz zu tun haben, welche unternehmerischen Maßnahmen es zu beachten gilt und welche Rolle Sustainable Meetings Berlin dabei spielt.
Menschenrechtsverletzungen finden täglich und auch in unserem direkten Umfeld statt. Mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz wird erstmals die unternehmerische Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten in den globalen Lieferketten festgehalten. Hierzu gehören u. a. der Schutz von Kindern vor Kinderarbeit, das Recht auf faire Löhne und der Schutz der Umwelt.
Im Februar 2023 gab es auf dem Digital Expert Day vom Berlin Event Network e.V. eine Einführung zum Thema „Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten in der Lieferkette“ von Christian Oblasser. Er ist Geschäftsführer von trias consulting und berät Unternehmen zum Nachhaltigkeitsmanagement und der Einhaltung von Pflichten in der Nachhaltigkeitsberichterstattung. trias consulting hat u.a. bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstandards für Sustainable Meetings Berlin, Sustainable Tourism Berlin und Sustainable Berlin Commitment mitgewirkt, damit auch wir passende Risikoanalysen und Abhilfemaßnahmen zum Lieferkettengesetz einhalten und Verstößen zuvorkommen. Folgend haben wir alle Informationen vom Digital Expert Day als Übersicht zusammengetragen.
Menschenrechte sind fundamentale, unveräußerliche Rechte und Freiheiten, die jedem Menschen allein aufgrund seiner Existenz und seiner Würde zustehen. Im Kontext des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes gewinnen Menschenrechte besondere Bedeutung, da das Gesetz darauf abzielt, die unternehmerische Verantwortung für die Einhaltung dieser Rechte entlang globaler Lieferketten sicherzustellen.
Die Menschenrechte umfassen verschiedene Aspekte, darunter:
► Das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Gesundheit
► Das Recht auf Versammlungsfreiheit und Tarifverhandlungen
►Verbot von Sklaverei, Zwangsarbeit, Folter und Kinderarbeit
►Umweltschutz zur Gewährleistung der Gesundheit
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz sieht vor, dass Unternehmen diese Menschenrechte in ihren globalen Lieferketten schützen und fördern müssen. Menschenrechtsverletzungen sollen durch verschiedene Maßnahmen verhindert werden. Diese Abhilfemaßnahmen stärken die Menschenrechte und die Wirtschaft. Dazu gehören unter anderem:
► Schutz vor Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Diskriminierung
► Schutz vor Landraub
► Arbeits- und Gesundheitsschutz
► Recht auf faire Löhne
► Recht, Gewerkschaften zu bilden
► Schutz vor umweltrechtlichen Verstößen
Die Anwendung des Lieferkettengesetzes erstreckt sich auf diverse Branchen und bringt verschiedene Risiken mit sich. Zu den weiteren relevanten Themen gehören:
Die Gewährleistung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, einschließlich Maßnahmen zur Verhinderung von Unfällen, Verletzungen, Krankheiten und Exposition gegenüber Protesten. Auch Sprachbarrieren in Bezug auf An- und Einweisungen sollen mehr berücksichtigt werden.
Inkludiert potenzielle Risiken wie Passabnahme, Lohndumping, Vorenthaltung des Lohns, überlange Arbeitszeiten, überhöhte Vermittlungsgebühren und Mietzahlungen, gefährliche Arbeitsbedingungen sowie unzureichende Arbeitsausrüstung.
Betont die Bedeutung der Vermeidung von Diskriminierung, einschließlich erniedrigender Behandlung aufgrund von ethnischer Herkunft, prekärer Wohnverhältnisse sowie Zugang zu medizinischer Versorgung und Bildung.
Sie umfassen Datenschutz und Privatsphäre, Verbraucherschutz und Produktverantwortung, Schwarzarbeit und Beschäftigung von Personen mit irregulärem Aufenthalt, Diskriminierung am Arbeitsplatz, Vereinigungsfreiheit und das Recht zur freien Äußerung, Geschlechtergerechtigkeit sowie Korruption und Bestechung.
Das in 2023 von der Bundesregierung beschlossene LkSG sieht vor, dass in Deutschland ansässige Unternehmen ab einer Größe von 3.000 Arbeitnehmer:innen (ab 2024 auch für Unternehmen mit mindestens 1.000 Arbeitnehmer:innen) dazu verpflichtet sind, in ihrem Geschäftsbereich den Pflichten zur Einhaltung des Gesetzes nachzukommen. Dafür etablieren sie ein Risikomanagementsystem und führen regelmäßige Risikoanalysen durch. Zudem geben sie eine Grundsatzerklärung ab, veröffentlichen diese und verankern Präventionsmaßnahmen im eigenen Geschäftsbereich. Bei Hinweisen auf mögliche Verletzungen ergreifen sie Abhilfemaßnahmen und richten ein effektives Beschwerdeverfahren ein.
Um den Unternehmen bei der Erfüllung ihrer Sorgfaltspflichten behilflich zu sein, erarbeitet und veröffentlicht das BAFA praktische Leitfäden. Diese Handreichungen werden auf der offiziellen Website des BAFA zum Lieferkettengesetz unter www.bafa.de/lieferketten zur Verfügung gestellt.
Feststellung einer betriebsinternen Zuständigkeit
Einrichtung eines Risikomanagementsystems für Lieferketten
Durchführung regelmäßiger Risikoanalysen
Abgabe und Veröffentlichung einer Grundsatzerklärung
Verankerung von Präventionsmaßnahmen im eigenen Geschäftsbereich
(gegenüber unmittelbaren Zulieferern sowie - bei Anhaltspunkten für mögliche Verletzungen - bei mittelbaren Zulieferern)
Ergreifen von Abhilfemaßnahmen
Einrichtung eines Beschwerdemanagementverfahrens
Dokumentation und Berichterstattung über das Lieferkettenmanagement
Durch die Einhaltung der Sorgfaltspflichten sollen die Rechte von betroffenen Menschen gestärkt werden. Gleichzeitig verfolgt dieses Gesetz das Ziel, Unternehmen Rechtssicherheit zu bieten und faire Wettbewerbsbedingungen in der globalen Wirtschaft zu schaffen.
Indem Unternehmen verantwortungsbewusst handeln und ihre Lieferketten auf Menschenrechtsverletzungen überprüfen, tragen sie nicht nur zur globalen sozialen Gerechtigkeit bei, sondern schaffen auch eine Grundlage für nachhaltige und ethische Geschäftspraktiken. Damit wird das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz zu einem Instrument, das sowohl den Schutz von Menschenrechten als auch die Förderung von unternehmerischer Integrität in der Wirtschaft unterstützt.
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz hat weitreichende Auswirkungen auf viele Branchen, so auch auf die MICE-Branche (Meetings, Incentives, Conferences, and Exhibitions). Mit dem Gesetz werden mehrere wichtige Maßnahmen eingeführt, die Unternehmen erfüllen müssen, um sicherzustellen, dass sie verantwortungsvoll und nachhaltig handeln. Dazu gehören:
1. Bereitstellungspflicht von Informationen
Unternehmen müssen in der Lage sein , ihre Lieferketten nachzuvollziehen und detaillierte Informationen über ihre Zulieferer, Materialien und Herstellungsprozesse bereitzustellen. Für die MICE-Branche ist diese Anforderung von besonderer Bedeutung, da die Veranstaltenden sicherstellen müssen, dass alle von ihnen verwendeten Waren und Dienstleistungen aus ethischen und nachhaltigen Quellen bezogen werden. Dienstleistungen innerhalb einer Veranstaltungsplanung umfassen alles, von der Auswahl des Veranstaltungsortes und des Caterings bis hin zur Logistik, Terminplanung und dem Management der Veranstaltung vor Ort.
2. Anforderungen an die Governance
Das bedeutet, dass Unternehmen Prozesse und Verfahren für das Management ihrer Lieferketten einrichten müssen, einschließlich Risikoanalysen und Dokumentation. Dabei geht es darum, potenzielle Risiken zu ermitteln und Maßnahmen zu ihrer Minderung zu ergreifen. Durch einen proaktiven Ansatz beim Management der Lieferketten können Unternehmen das Risiko negativer Auswirkungen auf Mensch und Umwelt verringern und ihre Nachhaltigkeitsleistung insgesamt verbessern. So können beispielsweise regelmäßige Kontakte eines Catering-Unternehmens zu regionalen Erzeugern die nachhaltige Produktion von Lebensmitteln unterstützen und so das Angebot nachhaltiger gestalten. Gleichzeitig können Risiken durch verletzte Sorgfaltspflichten thematisiert sowie minimiert und eine resiliente Lieferkette gestaltet werden.
3. Einrichtung von Prozessen und Dokumentationen im Geschäftsbereich
Schließlich verlangt das LkSG von Unternehmen sicherzustellen, dass sie im Einklang mit dem Gesetz arbeiten. Dazu gehört die Führung detaillierter Aufzeichnungen über mögliche Risiken in der Lieferkette, eventuelle Abhilfemaßnahmen, effektive Beschwerdeverfahren und die Berichterstattung über das Vorgehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz für die MICE-Branche mittelbar von großer Bedeutung sein wird. Große auftraggebende Unternehmen werden ihre Dienstleistenden zur Einhaltung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten verpflichten und die Maßnahmen zur Umsetzung bewerten. Unmittelbar trägt das Gesetz durch die Einführung von Anforderungen an die Unternehmensführung, die Verpflichtung zur Bereitstellung von Informationen und die Forderung nach Risikoanalysen und Dokumentation dazu bei, dass die Unternehmen der Branche verantwortungsvoll und nachhaltig arbeiten.
Verbesserung des Unternehmensimages
Steigerung der Effizienz
Entdecken neuer Chancen
Minimierung von Risiken
Die Vorteile eines verantwortungsvollen Lieferkettenmanagements gehen über die Einhaltung von Gesetzen hinaus. Durch die Einführung nachhaltiger Praktiken und Transparenz können Unternehmen das Vertrauen ihrer Stakeholder erhalten und vertiefen. Gute Stakeholder-Beziehungen führen wiederum zu einer widerstandsfähigeren Lieferkette und stärken langfristig die Wirtschaft.
Die Vielseitigkeit der berührten Risikobereiche unterstreicht die Notwendigkeit einer ganzheitlichen und sektorübergreifenden Berücksichtigung, um den Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes gerecht zu werden und gleichzeitig ethische und nachhaltige Geschäftspraktiken zu fördern.
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz bildet einen bedeutenden Meilenstein in der unternehmerischen Verantwortung, insbesondere im Kontext globaler Lieferketten. Die Bundesregierung hat eine klare Definition von Sorgfaltspflichten formuliert, die nicht nur die Menschenrechte stärkt, sondern auch Unternehmen mit Rechtssicherheit ausstattet und faire Wettbewerbsbedingungen in der Wirtschaft schafft.
Die Einhaltung der Sorgfaltspflichten erfordert nicht nur die Identifikation und Minderung von Risiken wie Gesundheits- und Sicherheitsrisiken, moderne Sklaverei und Diskriminierung, sondern auch die Einführung von Abhilfemaßnahmen und die Schaffung effektiver Beschwerdeverfahren. Dies ermöglicht nicht nur eine ethische Gestaltung von Geschäftspraktiken, sondern trägt auch zur nachhaltigen Entwicklung und Resilienz der Lieferketten bei.
Die Implementierung dieser Maßnahmen führt nicht nur zu einem positiven Beitrag zur Gesellschaft, sondern schafft auch langfristige Werte für die Unternehmen selbst, indem sie das Vertrauen der Stakeholder stärken und eine widerstandsfähigere Lieferkette aufbauen. Letztendlich erweist sich das LkSG als entscheidender Impuls für eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Wirtschaft.
Durch das Gesetz erhalten alle deutschen (und zukünftig auch die europäischen) Unternehmen grundlegende Rechtssicherheit und eine verlässliche Handlungsgrundlage für ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement, das alle Wertschöpfungsschritte von Waren und Dienstleistungen unter wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Gesichtspunkten betrachtet.
Die Unternehmen werden als Auftraggebende diese Verantwortung auch von ihren Partnern in der MICE-Branche erwarten und sogar einfordern. Aufgrund des sogenannten Lieferkettengesetzes und weiterer Nachhaltigkeitsverpflichtungen steigt bereits heute bei Ausschreibungen die Nachfrage nach zertifizierten Prozessen, Nachweisen und Daten im Bereich der Corporate Social Responsibility.
Mit dem Kriterienkatalog, nach denen sich Berliner Unternehmen mit den visitBerlin-Nachhaltigkeitsprogrammen Sustainable Tourism Berlin und Sustainable Meetings Berlin zertifizieren lassen können, werden die wesentlichen geforderten Bereiche abgedeckt: Governance, Risk und Compliance, Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft – und somit eine Auskunftsfähigkeit gegenüber Auftraggebern zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz hergestellt.
Übrigens: Seit Februar ist Berlin die erste deutsche Region mit einem international anerkannten Katalog von Nachhaltigkeitskriterien für die Visitor Economy. Der Global Sustainable Tourism Council (GSTC, deutsch: Globaler Rat für nachhaltigen Tourismus) hat die Nachhaltigkeitskriterien der Programme für die Tourismus- und Veranstaltungsbranche als gleichwertig mit den GSTC-Branchenkriterien für Hotels und Reiseveranstalter anerkannt.
Sie haben Interesse daran, sich als Sustainable Partner zertifizieren zu lassen? Dann melden Sie sich bei unseren Kolleginnen aus dem Sustainable Meetings Berlin Team.
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, auch als Lieferkettengesetz oder LkSG bekannt, wurde 2023 von der BAFA bestimmt und legt die unternehmerische Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutzstandards in globalen Lieferketten fest. Es betrifft insbesondere in Deutschland ansässige Unternehmen ab einer Größe von 3.000 Arbeitnehmer:innen (ab 2024 auch für Unternehmen mit mindestens 1.000 Arbeitnehmer:innen).
Unternehmen müssen interne Zuständigkeiten feststellen, ein Risikomanagementsystem etablieren, regelmäßige Risikoanalysen durchführen, eine Grundsatzerklärung abgeben und veröffentlichen, Präventionsmaßnahmen implementieren, Abhilfemaßnahmen ergreifen sowie ein Beschwerdeverfahren einrichten. Die Dokumentation und Berichterstattung über das Lieferkettenmanagement sind ebenfalls vorgeschrieben.
Das Lieferkettengesetz hat erhebliche Auswirkungen auf die MICE-Branche, insbesondere durch die Einführung von Anforderungen wie Informationspflichten, Governance-Vorgaben und die Notwendigkeit zur Risikobewertung. Veranstaltende Unternehmen müssen ethische und nachhaltige Beschaffungspraktiken sicherstellen und detaillierte Informationen über Zulieferer und Herstellungsprozesse bereitstellen.
Ein verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement geht über die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen hinaus und bietet Vorteile wie die Verbesserung des Unternehmensimages, Effizienzsteigerungen, Chancenerkennung und Risikominimierung. Transparenz und nachhaltige Praktiken fördern zudem das Vertrauen der Stakeholder und tragen zu einer widerstandsfähigeren Lieferkette bei.
Von grünen Initiativen zu sexy, nachhaltigen Events – tief einatmen und mit uns in die zukunftsorientierte Veranstaltungsbranche eintauchen! Keine Ausreden gegen Greenwashing, sondern echtes E...
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