Barrierefrei tagen in Berlin
Barrierefreie Tagungen, Meetings, Kongresse und Events werden in der Veranstaltungsbranche immer häufiger nachgefragt. Für die Inklusion von Teilnehmern mit körperlicher oder geisitger Einschränkung...
Ein Event, das für ALLE Menschen zugänglich und ansprechend ist. Unabhängig von körperlichen und kognitiven Gegebenheiten, Weltanschauungen, Geschlecht, Sexualität oder ethnischer Zugehörigkeit. Das sind vielfältige und inklusive Veranstaltungen. Erfahren Sie hier, wie Ihnen die Planung eines inklusiven B2B-Events gelingt.
Der Begriff DE&I (Diversity, Equity and Inclusion) bedeutet auf Deutsch Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion. Er steht für einen respektvollen und gerechten Umgang mit Menschen auf Augenhöhe, unabhängig von ihrer Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Behinderung oder anderen Merkmalen. Diese Werte mögen selbstverständlich klingen. Dennoch erleben auch heute noch viele Menschen in ihrem Alltag Benachteiligung oder Ausgrenzung – ausgelöst durch eines oder mehrere der genannten Merkmale, die in unserer Gesellschaft weiterhin Barrieren darstellen.
Laut einer repräsentativen Studie der IU Internationalen Hochschule aus dem Jahr 2024 erwarten 75,1 % der befragten Nachwuchskräfte, dass Unternehmen Maßnahmen zur Förderung von Diversity und Inklusion ergreifen. Für viele ist Chancengleichheit ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Arbeitgebers.
Diversity spielt auch eine zunehmend wichtige Rolle in der Personalgewinnung deutscher Unternehmen. Laut der ifo HR-Befragung 2023, durchgeführt in Zusammenarbeit mit Indeed und Glassdoor, achten 52 % der befragten Unternehmen bei Neueinstellungen auf eine vielfältige Zusammensetzung ihrer Belegschaft.
Gefahren für Vielfalt und Inklusion
In den vergangenen Monaten haben zahlreiche große Unternehmen, ihre Programme für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion zurückgefahren. Gründe dafür sind politischer und rechtlicher Druck, wirtschaftliche Einsparungen oder gesellschaftliche Gegenreaktionen. Viele Unternehmen sehen DEI-Programme als verzichtbar in Krisenzeiten oder fürchten polarisierende Diskussionen. Dennoch zeigen zahlreiche Studien, dass vielfältige Teams langfristig innovationsfähiger, resilienter und attraktiver für Fachkräfte sind. Gerade in der Geschäftswelt und der Eventbranche, die auf Kreativität, Zusammenarbeit und unterschiedliche Perspektiven angewiesen sind, bleibt DEI ein zentraler Erfolgsfaktor.
Das kann man auch auf die Planung von B2B-Events übertragen: Die Erwartungen an Veranstaltungen steigen immer mehr, nicht nur im Hinblick auf technische Standards, sondern zunehmend auch in gesellschaftlicher Hinsicht, etwa in Bezug auf Inklusion, Repräsentation und Teilhabe.
Barrierefreie und Diverse Events - Mehr als nur ein Trend
Noch vor wenigen Jahren war die nachhaltige Veranstaltungsplanung ein neuer Trend. Heute gehört sie zum Standard. Und auch wenn wir nur spekulieren können, deute vieles darauf hin, dass auch Diversität und Inklusion schon bald zentrale Themen sein werden Das Publikum wird auch mit der GenZ in Zukunft anspruchsvoller, hinterfragend und gesellschaftskritisch. Das sieht man auch eindeutig anhand von Leuchtturm-Veranstaltungen wie den Special Olympics 2023 oder dem Global Disability Summit 2024 in Berlin. Sie setzten starke gesellschaftliche Signale, machten inklusive Konzepte sichtbar und zeigten, dass Diversität und Teilhabe längst im Zentrum zeitgemäßer Eventgestaltung angekommen sind.
Unternehmen, die schon jetzt Barrieren abbauen und zukunftsorientiert handeln, stärken nachhaltig ihre positive Außenwahrnehmung. Das erleichtert auch den Beziehungsaufbau mit potenziellen Zielgruppen.
Auch in der Veranstaltungsbranche birgt die Auseinandersetzung mit Vielfalt und Inklusion ein erhebliches Potenzial. Inklusivere und vielfältigere Events öffnen allen Beteiligten Zugang zum Inhalt der Veranstaltung: ob Veranstaltungsplanende, Teilnehmende, Crew oder auch Dienstleister. Das kann das Engagement der Veranstaltungen erheblich verbessern, denn – wenn alle zufrieden sind und sich gehört fühlen, schafft das eine positive Atmosphäre - auch im Nachgang der Veranstaltung. Somit tragen DE&I Events ebenso positiv zum Impact der Veranstaltung bei. Sie schaffen gesellschaftlichen und sozialen Mehrwert.
Doch wie geht man bei der Planung eines inklusiven und vielfältigen Events vor? Welche Dinge gilt es zu beachten?
Fragen Sie bereits im ersten Schritt ab, was Ihr Publikum benötigt, um sich auf Ihrer Veranstaltung rundum wohlzufühlen. So erhalten Sie einen Überblick, welche Maßnahmen konkret umgesetzt werden sollten, und können so mit Ihren Dienstleistern (Eventlocation, Catering, Transportunternehmen), die Möglichkeiten besprechen.
Benötigen einige Gäste vor Ort Mobilitätshilfen oder Dolmetscher:innen für Gebärdensprache?
Brauchen Sie eine Begleitperson oder Assistenz?
Welche Nahrungsmittelunverträglichkeiten bestehen?
Wünschen die Teilnehmenden ihre Pronomen auf Namensschilder zu inkludieren?
Gibt es Einschränkungen im Hinblick auf Reizempfindlichkeit (z. B. Licht, Lärm, Menschenmengen)?
Gibt es medizinische oder gesundheitliche Einschränkungen, die wir bei der Organisation berücksichtigen sollten?
Das sind einige Maßnahmen, mit denen Sie Großes bewirken können. Im Meeting Guide Berlin finden Sie Dienstleister, die Ihnen bei der Umsetzung Ihres inklusiven Events in Berlin gern behilflich sind.
Beispielsweise ist das Unternehmen G&L Systemhaus darauf spezialisiert, Ihre Events live zu streamen. In Full-HD oder 4K und darüber hinaus mithilfe von KI-gestützter Technik vollkommen barrierefrei.
Um sicher zu gehen, dass Ihre Informationen der gesamten Zielgruppe zugänglich sind, sollten Sie die barrierefreie Kommunikation gewährleisten. So ist es beispielweise seit 2025 in Deutschland Pflicht, Websiten in barrierefreier Fassung und leichter Sprache anzubieten. Verzichten Sie auch auf die Nutzung von PDFs, da diese Formate nicht vollständig mit Screenreadern kompatibel sind. Um Informationen für alle zugänglich zu machen, verwenden Sie barrierefreie HTML-Seiten oder bearbeitbare Formate wie Word-Dokumente, die strukturierte Überschriften, Alternativtexte und barrierefreie Tabellen unterstützen.
Achten Sie auch beim Druck von Informationsmaterial auf die vom Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband empfohlene serifenlose und ausreichend große Schriftart. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollten nur so viel gedruckt werden, wie benötigt.
Während der Bewerbung Ihrer Veranstaltungen, ist es wirksam Bildmaterial zu verwenden, das möglichst einen Großteil der Gesellschaft widerspiegelt. Nutzen Sie beispielsweise Motive, die vielfältige Körperformen, Altersgruppen, Ethnien und Behinderungen sichtbar machen. Verwenden Sie zudem genderneutrale Sprache. So stellen Sie sicher: Ihre Zielgruppe fühlt sich repräsentiert und von Ihrer Veranstaltung angesprochen.
Es versteht sich von selbst: Die Wahl einer barrierefreien Eventlocation für Ihr inklusives Event ist entscheidend. Dabei geht es nicht nur um die Installation einer Rampe – Barrierefreiheit bedeutet weitaus mehr: Wege müssen ausreichend breit und frei von Hindernissen sein, damit sich Rollstuhlfahrer:innen und mobilitätseingeschränkte Personen sicher und selbstständig bewegen können. Ebenso wichtig sind Fahrstühle für mehrstöckige Locations, reservierte Parkplätze in unmittelbarer Nähe des Eingangs sowie barrierefreie Sanitäranlagen, die für alle Gäste nutzbar sind.
Auch geschlechterneutrale Toiletten und kostenfreie Hygieneprodukte können einen wichtigen Beitrag zur inklusiven DNA Ihrer Veranstaltung leisten. Sie signalisieren Offenheit, Respekt und ein Bewusstsein für unterschiedliche Bedürfnisse. Zusätzlich könnten bei Bedarf Gebets- und Rückzugräume geschaffen werden. Solche Angebote schaffen nicht nur Komfort, sondern fördern aktiv das Gefühl der Zugehörigkeit für alle Teilnehmenden.
Finden Sie im Meeting Guide Berlin barrierefreie Eventlocations in Berlin. Darüber hinaus wirken einige unserer barrierefreien Partner bei dem Projekt “Reisen für Alle” mit.
Ein Internationales Veranstaltungspublikum bringt verschiedene kulturell und religiös geprägte Essgewohnheiten mit sich. Achten Sie bei der Menüauswahl zum Beispiel auf vegane, vegetarische, koschere, halal und glutenfreie Optionen. Alkoholfreie Getränke sollten ebenfalls Teil des Angebots sein. Erfassen Sie bereits während der Registrierung die Essgewohnheiten und Unverträglichkeiten der Teilnehmenden, um die passende Auswahl zu treffen. Berücksichtigen Sie auch Fastenzeiten oder kulturelle Essenszeiten wie zum Beispiel während des Ramadans.
Tipp:
Spenden Sie übrig gebliebenes Essen an Organisationen oder Einrichtungen, die die Speisen an bedürftige Menschen weiterverteilen. Apps oder auch lokale Initiativen bieten Ihnen zahlreiche Möglichkeiten, einfach und verlässlich zu spenden.
Ein gut kuratiertes Programm bietet den Kern Ihrer Veranstaltung. Verschiedene Blickwinkel und spannende Diskussionen erhalten Sie am besten durch unterschiedliche Lebensrealitäten. Wählen Sie daher Speaker, die sich in ihren Geschlechtern, kulturellen Hintergründen und Lebensanschauungen unterscheiden.
Über Kooperationen und Organisationen, die sich mit dem Thema Vielfalt und Inklusion auseinandersetzen, erhalten Sie interessante Expert:innenstimmen.
Kooperieren Sie mit Dienstleistern, die das gleiche Mindset teilen, wie Sie. Das können Unternehmen sein, die sich offen zur Diversität bekennen, einen eigenen Code of Conduct verfolgen und die Charta der Vielfalt unterstützen.
Wie Sie bemerkt haben, reichen die Maßnahmen für mehr Sichtbarkeit bei Events von einfachen Handlungen bis hin zu einem gut durchdachten Konzept und einer ganzheitlichen Strategie.
Wie auch immer Sie Ihr Event planen, jede noch so kleine Maßnahme kann dabei helfen, dass sich Menschen gehört und gesehen fühlen, die im Alltag oftmals Ausgrenzung erfahren. Nebenbei stärkt die Durchführung eines DE&I Events Ihr positives Image als Unternehmen oder Organisation und zeigt, dass Sie verantwortungsvoll und zukunftsorientiert handeln. Und das trägt ebenso positiv zu dem gesellschaftlichen Mehrwert Ihrer Veranstaltung bei. Sie geben einer Zielgruppe den Raum für ihre Blickwinkel und Erfahrungen zu teilen, die oftmals ungehört bleiben.
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