Unsere Expertin Katja Sukale spricht im Interview über Entwicklungen und Trends im nordamerikanischen Markt. Egal ob Meeting, Incentive oder Kongress – unser Team hält Sie mit wichtigem Know-How über internationale Veranstalter im Berliner MICE-Markt auf dem Laufenden.
New York an der Ostküste und San Frincisco an der Westküste trennen gut 5000 Kilometer. Vom nörlichen Kanada bis ins südliche Texas ist es dann fast noch einmal so viel. Dazwischen erstreckt sich einer der wichtigsten, außereuropäischen Schlüsselmärkte für die Berliner MICE-Branche: die USA. Seit 2005 betreut Katja Sukale als Senior Marketing Managerin für das visitBerlin Convention Office Agenturen, Verbände und Unternehmen bei der Veranstaltungsplanung in Berlin. Bei ihren jährlichen Marketingaktivitäten vor Ort und durch den engen Austausch mit Repräsentanten im Land hat sie den Markt bestens kennengelert und weiß: Nordamerika ist extrem schnell und vielfältig.
Berlin ist als bunte, vielfältige Stadt, als Stadt der Freiheit mit ihrer besonderen Geschichte sehr beliebt in den USA. Aber auch das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und das Neue zieht amerikanische Corporates und Associations in die Hauptstadt.
Außerdem gibt es kaum eine andere deutsche Stadt, die mit den Außmaßen amerikanischer Veranstaltungen mithalten kann:
Im November findet zum Beispiel der OpenStack Summit mit 8000 Teilnehmern im Berliner CityCube statt. Die Auswahl und Vielfalt an Locations für Events in dieser Größenordnung ist für US-amerikanische Conventions wichtig.
Die Historie der Stadt spielt eine große Rolle. Die meisten Amerikaner haben eine besondere Beziehung zur deutschen Geschichte und häufig in ihrem eigenen Lebenslauf noch eine Verbindung nach Deutschland. Die repräsentative Geschichte Berlins interessiert sie daher sehr.
Aber auch Berlins junge, kreative Start-Up-Szene spielt aktuell eine große Rolle. Jede Woche kommen mindestens zwei bis drei Anfragen von Tech-Kunden, meist aus Kalifornien.
An der Ost- und Westküste ist Berlin bestens bekannt. Viele Kunden aus New York oder Kalifornien kennen die Hauptstadt bereits privat oder waren schon einmal mit Veranstaltungen in Berlin und kommen gerne immer wieder. Dabei erreichen uns von der Westküste vor allem Anfragen von Tech-Firmen, an der Ostküste ist die Nachfrage im Medizin- und Pharmabereich stark wachsend. Im Landesinneren ist Berlin hingegen zum Teil noch eine völlig unbekannte Meeting-Destination. Für diese Kunden ist Berlin als neuer Kongressmarkt besonders reizvoll. Das müssen wir bei unseren Marktingaktivitäten stets berücksichtigen.
Berlin wird in den USA verstärkt als Booming Destination wahrgenommen und spielt im MICE-Bereich unter den großen Playern. Das war nicht immer so. Vor zehn, fünfzehn Jahren kam es nicht selten vor, dass Kunden Garmisch Patenkirchen kannten, Berlin aber nicht.
Eine ganze Menge! Der US-amerikanische Markt war schon immer schnell – das ist jetzt aber noch extremer geworden.
Auch ist der Markt heute insgesamt viel zersplitterter. Früher gab es Corporates, Agenturen und Verbände. Heute gibt es durch zahlreiche Mergers und Acquisitions wechselnde Ansprechpartner und deutlich mehr individuelle Player in der Branche. Das Spektrum der Anfragen reicht von Tailor-Made-Events, über Einpersonenunternehmen bis zu gigantischen Konzernen mit eigenen Meetingplannern in den Abteilungen. Jede Anfrage ist komplett anders. Da muss man immer auf dem neusten Stand sein.
Fachmessen wie die IMEX in Frankfurt sind eine wichtige Adresse. Auf der IMEX America in Las Vegas sind wir ebenfalls jährlich mit einem eigenen Berlin-Stand vertreten. Zudem erhalten wir einen guten Eindruck über Stimmungen und Tendenzen in der Branche durch unsere Repräsentanz in New York. Diese erhalten regelmäßige direkt Updates von Verbänden und Unternehmen. Grundsätzlich ist es als Eventdienstleister sehr wichtig, offen zu sein für das, was in den USA passiert und sich auch privat über die ökonomische und politische Situation zu informieren. Denn die hat immer auch Auswirkungen auf die Branche.
Ein Beispiel ist die Wirtschafts- und Finanzkrise vor zehn Jahren. Damals gingen die Corporate-Anfragen aus Nordamerika für Events oder Incentives in Berlin aufgrund der ökonomischen Situation sehr zurück. Das hat sich jetzt wieder erholt. Dafür ist heute die politsche Situation in der MICE-Branche spürbar: Aufgrund der verschärften Einreisebestimmungen der USA planen Verbände mit internationalen Teilnehmern und Gästen ihr Veranstaltungen nicht mehr im Land, sondern vermehrt in Europa.
Der Markt ist – wie gesagt – extrem schnell und erwartet daher auch immer eine schnelle Rückmeldung. Das heißt, die Lead Times sind sehr kurz und man sollte auf Anfragen immer sofort reagieren. Und noch ein Tipp: Viele unserer amerikanische Kunden arbeiten inzwischen mit Cvent. Vor allem Agenturen nutzen die internetbasierte Eventmanagementplattform häufig.
Auch in den USA gewinnt das Thema Nachhaltigkeit mehr und mehr an Bedeutung. Wir werden immer häufige nach unserern Sustainability-Strategien gefragt. Ansonsten beweisen die Anfragen für die IMEX 2018: das Interesse am Berliner Tagungs- und Kongressmarkt ist groß!
Danke: Wir danken Katja Sukale für das Gespräch!
der Veranstalter in Berlin kommen aus dem Ausland (Stand 2017)
davon entfallen jährlich auf den nordamerikanischen Kontinent (USA und Kanada)
auch die Anzahl der Übernachtungen aus den USA steigen sowie + 11,4 % bei den Gästezahlen (von Januar bis Dezember 2017)
Nutzen Sie das Know-How über Märkte, Locations und Eventgestaltung unseres Teams!
Wir helfen Ihnen bei der Planung und Umsetzung und bringen Sie mit Veranstaltungspartnern und -experten unserer Stadt zusammen.
Egal ob Tagung, Kongress, Meeting oder Incentive, schreiben Sie an: convention@visitBerlin.de oder stöbern Sie schon einmal nach der passenden Location im Meeting Guide Berlin.
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