Grünes Lexikon für Veranstaltungsplaner
Informationen zum Thema Nachhaltigkeit
Unser grünes Lexikon gibt Ihnen einen Überblick zu den verschiedenen Begrifflichkeiten rund um das Thema Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbranche:
Agenda 2030
"Die Agenda 2030 enthält Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Nachhaltige Entwicklung wird dabei als eine umfassende Entwicklung in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht verstanden.
Verabschiedet wurde die Agenda 2030 im September 2015 von den Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen. Sie ist gültig für alle Staaten dieser Welt – unabhängig davon, ob es sich um Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländer handelt.
Primär bezieht sich die Agenda 2030 auf die Ebene der Nationalstaaten. Relevant ist sie allerdings auch für die regionale und lokale Ebene, ohne die staatliche Ziele i.d. R. nicht erreicht werden können.
Das „Herzstück“ der Agenda 2030 sind die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung mit ihren 169 Unterzielen. Die Ziele beziehen sich auf so unterschiedliche Themen wie Armut, Gesundheit, Bildung, Energie, Arbeit und internationale Partnerschaft. (…)."
Corporate Social Responsibility (CSR)
„ (…) CSR ist die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Dies umfasst soziale, ökologische und ökonomische Aspekte, wie sie etwa in international anerkannten Referenzdokumenten zur Unternehmensverantwortung ausgeführt sind, insbesondere in der ILO-Grundsatzerklärung über Unternehmen und Sozialpolitik, den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen, den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, im UN Global Compact oder in der ISO 26000. Konkret geht es beispielsweise um faire Geschäftspraktiken, mitarbeiterorientierte Personalpolitik, sparsamen Einsatz von natürlichen Ressourcen, Schutz von Klima und Umwelt, ernst gemeintes Engagement vor Ort und Verantwortung auch in der Lieferkette. (…) “
Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2018) / http://www.csr-in-deutschland.de/DE/Was-ist-CSR/Grundlagen/Nachhaltigke…
CO2-Emissionen
„CO2 ist ein Gas und wird auch Kohlenstoffdioxid oder Kohlendioxid genannt. Es kommt natürlicherweise in der Erdatmosphäre vor. CO2-Emissionen entstehen durch die Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Materialien wie Öl, Kohle und Holz. Daher ist die Menge der CO2-Emissionen seit der Industrialisierung enorm gestiegen. Verursacher von großen Mengen CO2 sind Strom- und Wärmeerzeuger, die Industrie, aber auch Privathaushalte. (…) CO2 führt zum sogenannten Treibhauseffekt. Der natürliche Treibhauseffekt sorgt dafür, dass die Sonne die Erde aufwärmt. Ohne den Treibhauseffekt würde die wärmende Energie der Sonne zurück ins Weltall strahlen und es wäre auf der Erde deutlich kälter.
Das durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe von Menschen freigesetzte CO2 verstärkt den Treibhauseffekt. Die weltweite Durchschnittstemperatur steigt messbar an. (…)“
Quelle: https://utopia.de/ratgeber/co2-emissionen-das-musst-du-darueber-wissen/
Cradle-to-Cradle (Von der Wiege zur Wiege)
„Der deutsche Chemiker Michael Braungart und der amerikanische Architekt William McDonough haben das Cradle-to-Cradle-Prinzip (C2C) entwickelt – zu Deutsch: von der Wiege zur Wiege.
Die Idee ist, in Produktkreisläufen zu denken, die keinen Müll im eigentlichen Sinne verursachen. Stattdessen sollen alle in dem Produkt verwendeten Materialien nach Gebrauch entweder weiterverwendet oder kompostiert werden können. So könnte eine abfallfreie Wirtschaft entstehen, die keine schädlichen Stoffe mehr benutzt, und unser derzeitiges Cradle-to-Grave-Prinzip, bei dem alles auf dem Müll landet und nicht verwertet wird, wäre Geschichte. Das braucht allerdings auch ein ganzheitliches Denken der Produktionsfirmen und eine Menge Kreativität und Innovationsdenken.“
CSR Berichtspflicht
„Das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten der EU haben 2014 eine Richtlinie zur Erweiterung der Berichterstattung von großen kapitalmarktorientierten Unternehmen, Kreditinstituten, Finanzdienstleistungsinstituten und Versicherungsunternehmen verabschiedet (sog. CSR-Richtlinie). Ziel der Richtlinie ist es insbesondere, die Transparenz über ökologische und soziale Aspekte von Unternehmen in der EU zu erhöhen. Dabei geht es um Informationen zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen sowie die Achtung der Menschenrechte und die Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Deutschland hat die Richtlinie in nationales Recht umgesetzt (CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz). Das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz ist seit dem Geschäftsjahr 2017 auf Lageberichte anwendbar. (…)“
Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2018) / http://www.csr-in-deutschland.de/DE/Politik/CSR-national/Aktivitaeten-d…
Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit
„(…) Das Modell basiert auf der Hypothese, dass eine nachhaltige Entwicklung nur durch das gleichzeitige Umsetzen von umweltbezogenen, wirtschaftlichen und sozialen Zielen erreicht werden kann. So kann die ökologische, ökonomische und soziale Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft sichergestellt und verbessert werden. Die drei Aspekte bedingen sich dabei insofern gegenseitig, als das eine ohne das andere mittelfristig nicht aufrechterhalten werden kann. (…)“
Quelle: https://thesustainablepeople.com/das-drei-saeulen-modell-der-nachhaltigkeit/
Energieeffizienz
„(…) Energieeffizienz ist das Maß für den Energieaufwand zur Erreichung eines festgelegten Nutzens. Die Energieeffizienz ist umso höher, je geringer die Energieverluste für das Erreichen des jeweiligen Nutzens sind. (…) Weltweit steigt die Nachfrage nach Energie. Die Lage an den Energiemärkten spitzt sich zu, die Energiepreise steigen. Unsicherheiten in vielen Förder- und Transitländern geben Anlass zur Besorgnis, die zunehmende Verbrennung fossiler Energieträger beschleunigt den Klimawandel. Eine Ausweitung des Energieangebots ist teurer und langwierig. Demgegenüber wirkt eine Steigerung der Energieeffizienz dämpfend auf die Energiepreise, senkt die Abhängigkeit von Energieimporten, wirkt Energieverteilungskonflikten entgegen - und mindert den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid. (…)
Beispiel: (…) Vermeidung von Glühlampen und Halogenglühlampen. Besonders effizient sind Leuchtstoffröhren, LED und Kompaktleuchtstofflampen (="Energiesparlampen"). LEDs eignen sich besonders für Räume, die oft, aber nur kurz benutzt werden, also zum Beispiel Flure oder Treppenhäuser. (…)“
Quelle: https://www.bmu.de/themen/klima-energie/energieeffizienz/was-bedeutet-energieeffizienz/#c9569
Governance, Risk & Compliance (GRC)
„(…) Corporate Governance, Risikomanagement und Compliance sind drei Aspekte der Unternehmensführung, die häufig dieselben Bereiche und Abläufe aus verschiedenen Perspektiven betrachten und deshalb in einigen Punkten kaum voneinander abzugrenzen sind. Eine adäquate Übersetzung ins Deutsche ist schwierig. Aus diesem Grund hat sich die Bezeichnung „Governance, Risk & Compliance“ bzw. seine Abkürzung „GRC“ für alle Maßnahmen, die den reibungslosen, zielorientierten und gesetzeskonformen Ablauf aller unternehmerischen Handlungen (intern wie extern) sicherstellen, auch im deutschen Sprachgebrauch durchgesetzt.
Maßnahmen für Governance, Risk und Compliance liegen nicht nur im Interesse der Unternehmensführung, sondern sind sogar gesetzlich vorgeschrieben. Die wichtigsten Regelungen finden sich in §§ 91 ff. des Aktiengesetzes (AktG) sowie im Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). (…)“
Quelle: https://www.ionos.de/startupguide/unternehmensfuehrung/governance-risk-compliance-grc/
Greenwashing
„(…) Als Greenwashing werden Kampagnen und PR-Aktionen bezeichnet, die einzelne Produkte, ganze Unternehmen oder politische Strategien in ein „grünes“ Licht stellen, sodass der Eindruck entsteht, die Akteure würden besonders umweltfreundlich, ethisch korrekt und fair handeln.
Unternehmen, die Greenwashing betreiben, treten in den Augen der Käufer und der Öffentlichkeit mit einem grünen Image auf und verkaufen dem Konsumenten das Prädikat „ökologisch wertvoll“. Bei den grüngewaschenen Produkten entspricht dieser äußere Schein allerdings nicht den ökologischen Tatsachen.
Um bessere Öffentlichkeitsarbeit betreiben zu können, sowie den Marken- und Unternehmenswert zu steigern, missbrauchen die Unternehmen dabei die Grundideen der Corporate Social Responsibility (CSR), die unter dem Motto „Tue Gutes und sprich darüber“ stehen und nachhaltiges Wirtschaften in den Vordergrund stellen. (…) „
Quelle: https://reset.org/knowledge/greenwashing-%e2%80%93-die-dunkle-seite-der-csr
Klimakompensation/Klimaneutralität
„Unter Kompensation versteht man Zahlungen zur Finanzierung von Treibhausgas mindernden Investitionen (z.B. Windkraftanlagen in Entwicklungsländern). Aus diesem Blickwinkel sind freiwillige Kompensationszahlungen für Privatpersonen oder auch Firmen eine einfache und kurzfristig wirksame Möglichkeit, „tonnenweise“ Treibhausgasemissionen zu vermindern und dadurch eigene Emissionen auszugleichen.
Viele Anbieter von Kompensationszahlungen bieten die Möglichkeit, die Treibhausgasemissionen konkreter Aktivitäten auszugleichen (etwa eine Flugreise). Teilweise ist die Kompensationszahlung fest an den Kauf eines „klimaneutralen“ Produktes gekoppelt. Ferner kann man auch seinen gesamten CO2 -Ausstoß mit einem CO2-Rechner bestimmen und kompensieren. (…)“
„(…) Der Begriff „Klimaneutral“ auf Produkten ist nicht gesetzlich geschützt. Er signalisiert nur, dass das Unternehmen für dieses Produkt Ausgleichszahlungen tätigt. Die Bedingungen für diese Ausgleichszahlungen sind aber nicht normiert oder vorgeschrieben. Es kann sowohl der ganze Lebensweg des Produktes oder aber nur der Herstellungsprozess im Unternehmen berücksichtigt worden sein. Zudem erlaubt der Begriff weder eine Aussage darüber, ob sich das Unternehmen um eine Reduktion anderer Umweltbelastungen bemüht (z.B. Gewässerbelastungen) oder ob das Produkt selbst umweltfreundlich ist. (…)“
Klimaschutzplan Deutschland 2050
„Im November 2016 verabschiedete die Bundesregierung den Klimaschutzplan 2050. Damit ist Deutschland eines der ersten Länder, die die im Pariser Abkommen geforderte Klimaschutzlangfriststrategie erstellt und bei der UN vorgelegt haben. Die deutsche Bundesregierung hat mit dem Klimaschutzplan 2050 ihre anspruchsvollen nationalen Klimaschutzziele bestätigt und weiter präzisiert.
Deutschlands Langfristziel ist es, bis zum Jahr 2050 weitgehend treibhausgasneutral zu werden. Damit orientiert sich die Bundesregierung am Ziel des Pariser Abkommens, dass in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts weltweit Treibhausgasneutralität erreicht werden soll. (…)
Mittelfristziel ist das Senken der Treibhausgasemissionen in Deutschland bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990. Die Bundesregierung konkretisiert im Klimaschutzplan außerdem das Klimaziel für 2030 in den einzelnen Sektoren, beschreibt die notwendigen Entwicklungspfade in den verschiedenen Sektoren, führt erste Maßnahmen zur Umsetzung auf und etabliert einen Prozess zum Monitoring und zur Weiterentwicklung der Politiken und Maßnahmen. So wird Deutschland seinen Anteil leisten, damit das globale Ziel des Pariser Abkommens erreicht wird, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius oder sogar auf nicht mehr als 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. (…)“
Quelle: https://www.bmu.de/themen/klima-energie/klimaschutz/nationale-klimapolitik/klimaschutzplan-2050/
Kreislaufwirtschaft (Circular Economy)
„(…) Die Kreislaufwirtschaft ist ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert. In der Praxis bedeutet dies, dass Abfälle auf ein Minimum reduziert werden. Nachdem ein Produkt das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, bleiben die Ressourcen und Materialien so weit wie möglich in der Wirtschaft. Sie können immer wieder produktiv genutzt werden, um weiterhin Wertschöpfung zu generieren.
Die Kreislaufwirtschaft steht im Gegensatz zum traditionellen, linearen Wirtschaftsmodell ("Wegwerfwirtschaft"). Dieses Modell setzt auf große Mengen billiger, leicht zugänglicher Materialien und Energie. (…)“
Lebensmittelverschwendung
„Lebensmittelverschwendung ist teuer, umwelt- und klimaschädlich. Trotzdem geht weltweit ein Drittel aller essbaren Lebensmittel verloren. (…) Jedes Jahr landen in Deutschland etwa 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in der Tonne. Das entspricht 571 kg Lebensmitteln, die pro Sekunde verloren gehen. In der Tonne landen sowohl Lebensmittel, die nicht für den Verzehr geeignet sind, als auch genießbare Lebensmittel. Bei Letzteren spricht man von Lebensmittelverschwendung. Lebensmittel werden entlang der gesamten Wertschöpfung, vom Acker bis zum Teller, verschwendet. In den Haushalten werden die meisten Lebensmittel weggeworfen, etwa 102 kg pro Person und Jahr. Die Außer-Haus-Verpflegung (Gastronomie, Catering usw.) verursacht zwar deutlich weniger Lebensmittelverschwendung, das Reduktionspotenzial ist hier aber besonders hoch.“
Quelle: https://www.duh.de/projekte/lebensmittelverschwendung/
Legacy
Legacy ist ein Begriff, der heutzutage immer mehr mit einem nachhaltigen Wirtschaften von Unternehmen in Verbindung steht. Übersetzt steht der Begriff Legacy für „Hinterlassenschaft“ oder „Nachlass“. Im engeren Sinne bedeutet Legacy die Auseinandersetzung mit der Frage, was ein Unternehmen durch sein Handeln und Wirtschaften auf jeder Stufe der Wertschöpfungskette hinterlässt. Auf die Kongress- und Veranstaltungsbranche angewandt, umfasst Legacy die positiven und negativen Auswirkungen, die eine Veranstaltung und ihre Teilnehmer in der Destination hinterlassen.
Quelle: Eigene Formulierung
Nachhaltigkeit
„(…) Als "Vater" der Nachhaltigkeit wird oftmals der Freiberger Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz (1645–1714) gehandelt, der den Gedanken der Nachhaltigkeit auf die Waldwirtschaft übertrug. Um ein nachhaltiges Handeln umzusetzen, sollte nach Carlowitz in einem Wald nur so viel abgeholzt werden, wie der Wald in absehbarer Zeit auf natürliche Weise regenerieren kann. Das Prinzip der Nachhaltigkeit sollte also sicherstellen, dass ein natürliches System in seinen wesentlichen Eigenschaften langfristig erhalten bleibt. Mit diesem Ansatz war der Grundstein des nachhaltigen Denkens und Handelns gelegt. (…)“
„Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann“
Quelle: Lexikon der Nachhaltigkeit (2018) / https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/definitionen_1382.htm, Bibliographisches Institut GmbH/Duden (2018) / https://www.duden.de/rechtschreibung/Nachhaltigkeit
Nachhaltige Veranstaltungen - Green Events
„Die Organisation und Umsetzung von nachhaltigen Veranstaltungen umfasst die ganzheitliche und ausgewogene Betrachtungsweise ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltiger Handlungen. Dabei darf nicht nur die singuläre Veranstaltung betrachtet werden. Vielmehr muss ein Umdenken bei allen relevanten Akteuren (Mitarbeiter, Zulieferer, Dienstleister und Teilnehmer) verankert werden. Alle Maßnahmen müssen derart gestaltet sein, dass sie validier- und dokumentierbar sind, um in einem ständigen Prozess verbessert werden zu können.
Das Ziel muss es sein, eine ökonomisch erfolgreiche Veranstaltung bei ethischem und fairem Handeln mit möglichst geringem Impact auf die Umwelt zu gestalten.“
Quelle: Oblasser/Riediger (2015), Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement mit Strategie, S. 31
Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement
„Gemäß den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit umfasst ein nachhaltiges Veranstaltungsmanagement die ganzheitliche und ausgewogene Betrachtungsweise ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltiger Handlungen.
Ökonomische Nachhaltigkeit:
Erfolgreiche Durchführung einer Veranstaltung, z.B. Gewinn erwirtschaften; Image steigern.
Ökologische Nachhaltigkeit:
Erhalt und Schonung der natürlichen Ressourcen für zukünftige Generationen vor, während und nach der Veranstaltung, z.B. durch umweltfreundliche Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen.
Soziale und gesellschaftliche Nachhaltigkeit:
Einen Mehrwert schaffen, der der Gemeinschaft dient; Einbeziehen der regionalen Bevölkerung in die Veranstaltungsorganisation; faires, ethisches Handeln; Compliance als sozialer Aspekt.
Quelle: Oblasser/Riediger (2015), Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement mit Strategie, S. 32-33
Nachhaltigkeitsstrategie der Deutschen Bundesregierung
Managementkonzept der Nachhaltigkeit
„Die Nachhaltigkeitsstrategie soll die praktische Orientierung zu nachhaltigem Handeln von Politik und Gesellschaft erleichtern, Ziel ist eine ökologisch, ökonomisch und sozial ausgewogene Entwicklung. (…) Nachhaltige Entwicklung (Nachhaltigkeit) ist Leitprinzip der Politik der Bundesregierung. Als Ziel und Maßstab des Regierungshandelns auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene ist es bei Maßnahmen in sämtlichen Politikfeldern zu beachten. Die planetaren Grenzen unserer Erde bilden zusammen mit der Orientierung an einem Leben in Würde für alle die absoluten Leitplanken für politische Entscheidungen.
Nachhaltigkeit zielt auf die Erreichung von Generationengerechtigkeit, sozialem Zusammenhalt, Lebensqualität und Wahrnehmung internationaler Verantwortung. In diesem Sinne sind wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und soziale Verantwortung so zusammenzuführen, dass Entwicklungen dauerhaft tragfähig sind. (…)“
Quelle: https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit/strategie-und-umsetzung/nachhaltigkeitsstrategie
Ökologischer Fußabdruck
„Der ökologische Fussabdruck (Ecological Footprint) wurde Mitte der 1990er Jahre von Mathis Wackernagel und William Rees entwickelt und hat sich als ein Indikator für Nachhaltigkeit durchgesetzt. Er gibt an, wie stark das Ökosystem und die natürlichen Ressourcen der Erde beansprucht werden. (…) und wie viele Hektar Wald, Weideland, Ackerland und Meeresfläche nötig sind, um die verbrauchten Ressourcen zu erneuern und die entstandenen Abfallprodukte zu absorbieren. Er ermöglicht dadurch einen Vergleich der Auswirkungen unseres momentanen Konsums mit den zu Verfügung stehenden Ressourcen der Erde. (…) Der ökologische Fussabdruck kann auf allen Ebenen berechnet werden, sei dies für ausgewählte Aktivitäten, einzelne Privatpersonen, Unternehmen, Gemeinschaften, Städte oder Länder. Anders als der CO₂-Fussabdruck berücksichtigt der ökologische Fussabdruck neben dem CO₂-Ausstoß auch andere Umwelteinflüsse.“
Berechnung des eigenen ökologischen Fußabdrucks: https://www.wwf.de/themen-projekte/klima-energie/wwf-klimarechner/
Ökologische Nachhaltigkeit
„(…) Die ökologische Nachhaltigkeit fordert dazu auf, die Umwelt einschließlich der natürlichen Ressourcen zu schonen. Unternehmen und Staaten sollten sich für einen bewussten Umgang mit Wasser, Energie und endlichen Rohstoffen einsetzen.
Die Säule steht auch dafür, dass nur so viele nicht-nachwachsende Rohstoffe der Erde entnommen werden dürfen, wie durch erneuerbare Rohstoffe ersetzt werden können. So will man Schäden am Ökosystem vermeiden und stattdessen die Biodiversität fördern. Dies bedeutet auch, dass die Emissionen so gering sein müssen, dass sie keine Schäden anrichten. (…)“
„Veranstaltungsmanagement: Erhalt und Schonung der natürlichen Ressourcen für zukünftige Generationen vor, während und nach der Veranstaltung, z. B. durch umweltfreundliche Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen.“
Quellen: https://utopia.de/ratgeber/drei-saeulen-der-nachhaltigkeit-modell/; Oblasser/Riediger (2015), Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement mit Strategie, S. 33
Ökonomische Nachhaltigkeit
„Die ökonomische Nachhaltigkeit fordert ein gutes Wirtschaften. Auch nachhaltige Unternehmen müssen genug Gewinne erzielen, um diese beispielsweise in moderne Maschinen, neue Mitarbeiter und Fortbildungen investieren zu können.
Die Profitmaximierung darf aber nicht das einzige Ziel sein. Stattdessen sollen Unternehmen langfristige Strategien verfolgen. Auch fairer Handel zählt dazu. Außerdem können nachhaltige Unternehmen neue Ziele verfolgen, wie etwa die Lebensqualität zu steigern oder Umweltschutz–Projekte zu fördern.
Auf Staaten bezogen bedeutet ökonomische Nachhaltigkeit auch, die Staatsschulden gering zu halten, denn sie belasten sonst zukünftige Generationen. Außerdem muss ein Staat das außenwirtschaftliche Gleichgewicht wahren, um andere Staaten nicht zu benachteiligen. Denn eine exportstarke Nation kann andere Länder von den Exporten abhängig machen: Diese Länder können keine lokale (konkurrenzfähige) Wirtschaft aufbauen, was wiederum hohe Arbeitslosigkeit bedeuten kann.
Muss ein Land ständig Produkte importieren und hat keine Güter zu verkaufen, steigt auch die Verschuldung des Landes an. (…)“
Veranstaltungsmanagement: "Erfolgreiche Durchführung einer Veranstaltung, z.B. Gewinn erwirtschaften; Image steigern."
Quelle: https://utopia.de/ratgeber/drei-saeulen-der-nachhaltigkeit-modell/; Oblasser/Riediger (2015), Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement mit Strategie, S. 33
Soziale Nachhaltigkeit
„Soziale Nachhaltigkeit zielt auf ein menschenwürdiges Leben ab, d.h. auf die Verteilung gesellschaftlicher Belastungen, auf Rollenverteilung, auf Verteilung von Arbeit / Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und auf Chancengleichheit. Das Thema „Arbeit“ spielt dabei eine zentrale Rolle: die Einhaltung von Arbeitsrechten, Sozialstandards und Gesundheitsschutz der MitarbeiterInnen sind von großer Bedeutung. Ein geregeltes Einkommen sichert die Existenz und ermöglicht die materielle, aber auch soziale und kulturelle Teilhabe am Alltagsleben. (…)“
„Veranstaltungsmanagement: Einen Mehrwert schaffen, der der Gemeinschaft dient; Einbeziehen der regionalen Bevölkerung in die Veranstaltungsorganisation; faires, ethisches Handeln; Compliance als sozialer Aspekt.“
Quelle: https://www.wir-leben-nachhaltig.at/aktuell/detailansicht/soziale-nachhaltigkeit/; Oblasser/Riediger (2015), Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement mit Strategie, S. 33
Sustainable Development Goals - Ziele für nachhaltige Entwicklung
„Im Rahmen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung einigten sich die Vereinten Nationen im Jahr 2015 auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung. Die 17 Ziele mit ihren 169 Zielvorgaben widmen sich jeweils einer globalen Herausforderung. Für die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) sind konkrete und möglichst überprüfbare Zielwerte festgelegt, die von 2016 bis 2030 erreicht werden sollen. (…) Sie sollen von allen Ländern der Welt erreicht werden, nicht nur von Entwicklungsländern. Die verabschiedeten Ziele legen nicht nur einen deutlicheren Akzent auf Fragen der Nachhaltigkeit, sondern spiegeln auch ein umfassenderes Verständnis von Entwicklung wider. (…)“
Die 17 Ziele:
1: Armut in jeder Form und überall beenden
2: Ernährung weltweit sichern
3: Gesundheit und Wohlergehen
4: Hochwertige Bildung weltweit
5: Gleichstellung von Frauen und Männern
6: Ausreichend Wasser in bester Qualität
7: Bezahlbare und saubere Energie
8: Nachhaltig wirtschaften als Chance für alle
9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
10: Weniger Ungleichheiten
11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
12: Nachhaltig produzieren und konsumieren
13: Weltweit Klimaschutz umsetzen
14: Leben unter Wasser schützen
15: Leben an Land
16: Starke und transparente Institutionen fördern
17: Globale Partnerschaft
Quelle: https://nachhaltig-entwickeln.dgvn.de/agenda-2030/ziele-fuer-nachhaltige-entwicklung/
Umwelterklärung
„Organisationen … erstellen für die Öffentlichkeit regelmäßig eine Umwelterklärung. Darin wird der Betrieb mit seinen Tätigkeiten, Produkten, Dienstleistungen und ggf. seinen Standorten beschrieben. Die eigene Umweltpolitik, die wesentlichen Umweltauswirkungen und das Umweltprogramm mit den konkreten Zielen für die Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes dargestellt und Daten zur Umweltleistung, möglichst in Zahlen mit einer entsprechenden Bewertung zusammengefasst. (…)
Jede Umwelterklärung muss von einem unabhängigen, staatlich zugelassenen Umweltgutachter überprüft werden. (…) Die Umwelterklärung steht der Öffentlichkeit gedruckt oder in elektronischer Form zur Verfügung. (…) Die Umwelterklärung kann auch interessante Informationen an Finanzgeber, Kunden oder andere interessierte Kreise geben. Unternehmen sollten auch prüfen, welche Information aus der Umwelterklärung in den Geschäfts- oder Lagebericht einfließen könnten. (…)“
Quelle: Umweltgutachterausschuss (UGA) (2018) / http://www.emas.de/teilnahme/umwelterklaerungen/
Umweltmanagementsystem
Umweltmanagement ist der Teilbereich des Managements einer Organisation (Industrie, Gewerbe, Dienstleister, Behörde usw.), der sich mit dem Umweltschutz beschäftigt, d.h. mit den Tätigkeiten, Produkten und Dienstleistungen, die Auswirkungen auf die Umwelt haben. (…) In einem Umweltmanagementsystem (UMS) wird die Aufbau- und Ablauforganisation festgelegt. Dazu gehören Regelungen zu Planung, Ausführung und Kontrolle ebenso wie die Festlegung von Verantwortlichkeiten und Verhaltens- und Verfahrensweisen. Ziele werden vereinbart und die entsprechenden Maßnahmen getroffen. (…) Die bekanntesten Systeme sind die EMAS-Verordnung und die Umweltmanagementnorm ISO 14001. Sie geben das Gerüst des Umweltmanagementsystems vor. (…)“
Quelle: Umweltgutachterausschuss (UGA) (2018) / http://www.emas.de/ueber-emas/umweltmanagement/
Zero Waste (Müll gar nicht erst entstehen lassen)
„Unter dem Namen „Zero Waste“ (zu deutsch: Null Abfall) ist eine Bewegung entstanden, die die Vermüllung dort zu bekämpfen versucht, wo sie beginnt. Produkte, Verpackungen und Materialien werden verantwortungsbewusst produziert, konsumiert und wiederverwendet. Es wird kein Müll verbrannt. Schadstoffe gelangen nicht in die Erde, ins Wasser oder in die Luft.“
Quelle: https://www.boell.de/de/2019/05/27/zero-waste-es-geht-auch-ohne
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