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Falling Walls Foundation
Berliner Wissenschaftskongresse Teil III: Berlin Science Week 2018
Summary of the blog post
In unserer Reihe ‘Berliner Wissenschaftskongresse’ gewähren Experten Einblick in ihre Arbeit und erklären, warum Berlin als Veranstaltungsort für Meetings, Tagungen und Kongresse attraktiv ist. Teil III: Tatjana König, Geschäftsführerin der Falling Walls Foundation.
Tatjana König, Geschäftsführerin der Falling Walls Foundation, weiß, wie man Mauern einreißt. Mauern zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, Mauern zwischen Kunst und Forschung und nicht zuletzt Mauern im Kopf. Wie? Durch einen kreativen, interdisziplinären und internationalen Austausch. Vom 1. bis 10. November ist es wieder so weit: Dann startet die dritte Berlin Science Week und stellt die großen Themen und Zukunftsfragen der Wissenschaft in den Fokus. Bereits zum dritten Mal wird die Science Week von der Falling Walls Foundation koordiniert. Bei über 100 fachübergreifenden Events – auch an außergewöhnlichen Orten – ist rund um die Falling Walls Conference ein dichtes Wissenschaftsprogramm entstanden.
Wir sprachen mit Tatjana König über die Bedeutung Berlins als Standort für neue Tagungs- und Konferenzformate und als Impulsgeber für den interdisziplinären Austausch.
Falling Walls Foundation gGmbH
Tatjana König, Geschäftsführerin der Falling Walls Foundation
Frau König, wie haben Sie Berlin kennengelernt?
Ich bin am Niederrhein aufgewachsen und habe in England mein Abitur gemacht. Schon damals war es mein Traum nach Berlin zu gehen. Ich habe dann eine Zeit lang in West-Berlin an der Freien Universität studiert. Aber ich hatte auch Familie in Ost-Berlin und so habe ich schon vor dem Mauerfall beide Stadtteile kennengelernt.
... und dann kam der 9. November 1989 – wie hat sich Berlin seitdem verändert?
Diesen Tag werde ich nie vergessen. Es war ein ganz besonderes, fast unwirkliches Ereignis. Seitdem ist Berlin gewachsen und dichter geworden. Wo Brachflächen waren, stehen heute Gebäude. Berlin hat große Umbrüche erlebt und gelernt, mit provisorischen Rahmenbedingungen umzugehen. Genau das macht Berlin heute weltweit so reizvoll.
Auch für Wissenschaftler?
Wissenschaft ist eine internationale Angelegenheit und Berlin ist international. Überall hört man unterschiedliche Sprachen, viele Menschen sprechen Englisch – das macht es allen Ankommenden leichter. Heute kommen 30 % der Hochschüler aus dem Ausland. Das zeigt: Berlin ist offen, heißt andere willkommen und es ist einfach hier Fuß zu fassen, zu studieren, zu arbeiten oder Veranstaltungen zu organisieren.
Apropos Veranstaltungen: Warum brauchen wir eine „Berlin Science Week“?
Für den Diskurs! Wissenschaft muss mit Gesellschaft kommunizieren und darf nicht nur in ihrem Elfenbeinturm bleiben. Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Genforschung – das betrifft uns alle. Darum ist es so wichtig, die großen Fragen der Forschung, das Warum und die Folgen mit der Bevölkerung zu besprechen. Die Berlin Science Week macht genau das: Sie versammelt die großen Fragestellungen unserer Zeit sehr komprimiert in Berlin und öffnet den Dialog für alle.
Wie organisiert man einen solchen Austausch?
Der ersten Berlin Science Week 2016 ist bereits die Falling Walls Conference vorausgegangen. Hier haben wir die Erfahrung gemacht, dass eine Verdichtung von Veranstaltungen eine große Anziehungskraft hat, viele Veranstalter untereinander aber gar nichts voneinander wissen. Die erste Berlin Science Week haben wir dann sehr kurzfristig organisiert, indem wir verschiedene Veranstalter miteinander vernetzt haben.
Also ist die Berlin Science Week ein Netzwerk-Event?
Die Berlin Science Week ist kein Wissenschaftskongress im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Art Festival. Es gibt nicht eine Veranstaltung und ein Thema, sondern eine Bühne, auf der verschiedene Veranstaltungen und Themen stattfinden. Das unterscheidet uns sehr von anderen wissenschaftlichen Veranstaltungen. Normalerweise sind Wissenschaftskonferenzen fachspezifisch. Es gibt nur sehr wenige Veranstaltungen, die interdisziplinär sind. Das macht die Berlin Science Week so besonders. Hier treffen Physiker eben nicht nur Physiker.
Falling Walls Foundation
ETH Zürich auf der Berlin Science Week
... sondern auch auf Künstler – wie kommt das bei den Teilnehmern an?
Das Ziel ist ja genau diese interdisziplinäre Vernetzung und die große Bandbreite an Themen und Teilnehmern. Wir wollen Wissenschaft auf vielfältige Weise kommunizieren, Kunst ist dafür ein Weg, weil Künstler Wissenschaft anders sehen. Sie haben den anderen Blick, stellen andere Fragen und das wird sowohl von den Wissenschaftlern als auch von den Teilnehmern sehr gut angenommen. 2016 sind wir mit 40 Veranstaltungen und 6000 Besuchern gestartet. Ein Jahr später waren es schon 60 Veranstaltungen und 15.000 Besucher. In diesem Jahr sind es sogar 111 Veranstaltungen – davon 100 öffentlich!
Welche Rolle spielt Berlin für die Science Week? Warum hier?
Berlin ist eine Wissenschaftsstadt mit langer Tradition und einer herausragenden Wissenschafts-Community – und dafür auch im Ausland bekannt. Vor allem im Herbst finden viele wissenschaftliche Kongresse und Veranstaltungen in Berlin statt. Das ist ein Anreiz für internationale Teilnehmer und Gäste in die Hauptstadt zu kommen. Zudem wird Berlin gerne besucht und bietet beste Rahmenbedingungen – von einer entsprechenden Hotellandschaft mit Unterkünften in jeder Preisklasse, über klassische und ausgefallene Locations bis zum öffentlichen Nahverkehr. Berlin hat uns auch von Anfang an bei der Organisation unterstützt.
Inwiefern?
Wir haben große Unterstützung durch das Land Berlin, Berlin Partner und visitBerlin sowie die Universitäten und zahlreichen wissenschaftlichen Einrichtungen erfahren. Zu Beginn haben wir uns viel Feedback bei allen Partnern geholt und Ideen für die Umsetzung gesammelt. Das hat sehr gut funktioniert und so ist das Netzwerk für eine ganze Wissenschaftswoche schnell gewachsen.
Sicher gab es aber auch einige Herausforderungen...
Die größte Herausforderung ist, jenseits der Fachwelt Wissenschaft zu kommunizieren. Man muss eine andere Sprache wählen und neue Wege der Kommunikation gehen. Wir mussten uns fragen: Wie erreiche ich diejenigen, die Wissenschaft für überflüssig oder unerreichbar halten? Wie kann ich Menschen für wissenschaftliche Themen begeistern, welche keine Rolle im eigenen Alltag spielen? Das geht nicht mit dem klassischen Konferenzformat. Dafür muss man neue, ungewöhnliche Wege gehen.
Welche neuen Wege haben Sie (in diesem Jahr) gefunden?
Wissenschaft wird in diesem Jahr zum Beispiel auch in der U-Bahn stattfinden! Das Paul-Drude-Institut bringt mit der griechischen Organisation SciCo und unterstützt durch die BVG am8. November ab 14 Uhr komplexe Themen wie Nanotechnologie oder Lichtwellen dorthin, wo man es sonst nicht erwartet, nämlich in die U-Bahnhöfe Alexanderplatz, Friedrichstraße, Stadtmitte, Möckernbrücke und Steglitz. Das ist ein ganz neues Format.
visitBerlin, Foto: Arthur F. Selbach
Wissenschaft in der U-Bahn / U-Bahnhof Alexanderplatz
Wie sieht die Zukunft der Berlin Science Week aus?
Auch in Zukunft ist die Science Week ein Ort der Begegnung und des Dialogs. Sie ist die Plattform für den direkten Austausch der Wissenschaften mit der Gesellschaft – über alle Disziplinen hinweg. Hier werden Themen gesetzt, die wichtig sind und mit allen diskutiert, weil Wissenschaft nicht gegen die Allgemeinheit voran gebracht werden kann, sondern nur mit ihr.
Dafür wünsche ich mir, dass die Science Week künftig für alle ein fester Termin im Kalender ist – ähnlich wie die Berlinale, die Art Week oder die Fashion Week. So wie alle wissen, dass im Februar Berlinale ist, soll künftig für jeden klar sein: im November ist Berlin Science Week.
Welchen Tipp haben Sie noch für Berliner und Besucher zur diesjährigen Science Week?
Seien Sie offen, seien Sie neugierig, gehen Sie zu Veranstaltungen und verlassen Sie ihre Komfortzone! (lacht).
Danke: Wir danken Tatjana König für das Gespräch.
Neugierig?
Nutzen Sie das Know-How über Locations und Servicepartner sowie das große Netzwerk unseres Teams! Wir helfen Ihnen bei der Planung und Umsetzung und bringen Sie mit Veranstaltungspartnern und Wissenschaftsexperten unserer Stadt zusammen. Egal ob Tagung, Kongress, Meeting oder Incentive, schreiben Sie an: convention@visitBerlin.de oder stöbern Sie schon einmal nach der passenden Location im Meeting Guide Berlin.
Tatjana König:
Seit 2013 Geschäftsführerin der Falling Walls Foundation gGmbH in Berlin
Die Falling Walls Foundation koordiniert die Berlin Science Week
Nach ihrem Schulabschluss in England studierte Tatjana König Rechtwissenschaften mit Schwerpunkt Internationales Recht in Berlin und Bonn.
Nach dem 2. Staatsexamen arbeitete sie zunächst in der Politik, später u. a. sechs Jahre für die Kommunikationsagentur Scholz & Friends.
Neben der Berlin Science Week gehören die alljährlich am 8./9. November stattfindende internationale „Falling Walls Conference“ sowie das Programm „Young Entrepreneurs in Science“ zu den Aktivitäten des gemeinnützigen Unternehmens.
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